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Auf Pokéjagd: Wie Brands vom Pokémon Go Hype profitieren können

Pokémon Go

Falls ihr auch in einer Großstadt lebt, wie ich in München, habt ihr sicherlich noch mehr Menschen der Generation „Kopf runter” wahrgenommen, die ihrer Umgebung noch weniger Aufmerksamkeit schenken, als es sowieso schon der Fall ist.

Die Menschen stolpern über Bürgersteige, rempeln Entgegenkommende an und schauen verwundert drein, wenn sie angehupt werden, obwohl sie gerade gedankenlos über rote Ampeln laufen.

Viele, ganz viele, genau wie ich, haben mittlerweile schon genug von den ganzen Taubsis, Habitaks und Zubats…. Wir wollen die seltenen und wertvollen! Professor Oak, hörst du uns?

Pokémon Go ist seit Ende letzter Woche endlich auch in Deutschland für Android und iOS erhältlich und die Menschheit dreht komplett durch!

Was ursprünglich mit einem Aprilscherz entstand, lässt die Internet- Gemeinde durchdrehen und die Stimmung in Windeseile in den tiefsten Keller sinken, sobald die Server vor Überlastung down gehen und man sich nicht mehr einloggen kann – und ganz nebenbei machen wir somit Millionäre und spülen massig Geld in diverse Kassen. Gern geschehen!

Aber was macht den Hype aktuell aus und wieso kommt er gerade jetzt?

Denkt doch mal nach… es ist die Wiederauferstehung einer Ära, mit der die meisten von uns aufgewachsen sind und die wir unseren Kindern oder Nichten und Neffen weitergeben! Wir können unsere Kindheit wieder aufleben lassen, ohne öde Karten in einem blöden Sammelbuch zu tauschen oder unseren eventuell noch vorhandenen old school Game Boy wieder aus dem Keller zu holen.

Jetzt können wir unsere Kindheitshelden in einer interaktiven und mobilen Erfahrung erleben.

Falls ihr es noch nicht wusstet: Pokémon Go ist eins der weltweit ersten AR (Augmented Reality) Spiele überhaupt. Über eure GPS Verbindung am Handy verbunden tauchen in eurer Umgebung die süßen, kleinen „Pocket Monsters“ auf, die ihr dann virtuell einfangen und wachsen lassen könnt.

Wenn ihr denkt, mit Level 14 seid ihr nach einer Woche schon gut dabei – vergesst es!
Mittlerweile gibt es weltweit schon Level 30 Spieler und glaubt mir: DIE haben die richtig coolen Pokémon.

Und falls ihr es noch nicht wusstet: die Mehrzahl von Pokémon ist… richtig, Pokémon.

Der unerwartete Hype hat mittlerweile den Marktwert von Nintendo um Sage und Schreibe bereits 9 Mio Dollar erhöht – und das nur in wenigen Tagen und ohne, dass das Spiel global ausgerollt wurde.

Positiver Nebeneffekt: Kinder und Jugendliche gehen wieder raus zum Spielen – jedenfalls ein bisschen.

Wie können Brands nun von der real virtuellen Welt profitieren?

Unser Team verbringt mittlerweile die Mittagspausen damit, dass wir noch mal nach dem einen seltenen Pokémon suchen (zur Navigation gibt es ja auch dafür eine App, die die Seltenen und Begehrten zeigt) oder aber nach dem Essen “nur noch mal eine kleine Runde” laufen, um am Pokéstop neue Bälle einzustreichen. Für alle Newbies: an Pokéstops kann man kostenloses PokéGear einsammeln und diese Stops gleichzeitig zum Hotspot für sowohl Pokémons als auch die echten Menschen verwandeln, indem man Lockstoffe einsetzt.

Wann der erste Dating- Dienst hier wohl eine Geschäftsidee wittert?

An einigen Stops finden sich tatsächlich Kaffees oder Geschäfte, die teilweise Lokstoffe einsetzen, um so auch Kunden anzulocken.

Leute, wundert euch also nicht, wenn ihr demnächst einen McPokéStop auf der Map entdeckt.

Lasst uns doch den Spaß

Natürlich springen einige Brands immer sofort auf jeden Zug auf, damit sie möglichst cool sind und immer die Trend-Nase vorn haben.

Aber ist es nicht auch eine Idee, die Nutzer einfach drauf los spielen zu lassen und das Erlebnis so authentisch wie möglich zu gestalten?

Die Kunden sind nicht dumm und wittern schneller als gedacht die Marketing Falle.

Hier sind aber ein paar Ideen, wie Brands wirklich von dem aktuellen Trend profitieren können:

1. Wenn Spieler zu einer Location geführt werden, versorgt sie mit einem kleinen Goodie oder einem Rabatt.
2. Kreiert als Brand einen Pokémon Avatar und spendet Lockmodule an Pokéstops. Der Name des Spielers wird für diese 30 Minuten sichtbar- nicht schlecht, wenn es der Name eures Brand ist.
3. Teilt Fotos auf Twitter oder Instagram und zeigt, wie Pokémon in eurem Geschäft auftauchen! Schreibt einfach, Pikachu wurde bei euch gesichtet…. Und dann betet, dass ihr nicht nieder gerannt werdet.
4. Wenn User mit eurer Brand interagieren, schaltet euch ein – retweeted, liked oder kommentiert den Post.
5. Verkleidet einen eurer Mitarbeiter als Pokémon und schickt ihn raus auf die Straßen. Pokémon Go Real Life Adventure sozusagen!

…. Ok… das ist natürlich ein Witz! Tut dies bitte euch und euren Mitarbeitern nicht an, aber für eine Fotoaktion wäre es schon fast wieder witzig.
Der aktuelle Hype kann natürlich sehr kurzfristig sein, wie manche schon prophezeien.
Aber unterschätzt nicht die loyalen Fans, die nicht so schnell aufgeben und so eine ganz neue Fanbase erschaffen werden, die gewillt sind, den ein oder anderen Euro für Fanartikel auszugeben.

Achtet also auf diejenigen Spieler, die auch nach den Sommermonaten noch durch die Straßen und Wälder der Städte ziehen und um Arenen kämpfen.